Kindergarten Pädagogik

Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen, in Freiheit entlassen.
(Rudolf Steiner)

Das Wesen des Kindes zu erfassen und es ein Stückweit in seiner Entwicklung zu begleiten, einen gesunden, Lebensraum und Lebensrhythmus zu gestalten, in dem sich das Kind wohl fühlt und all seine Spielbedürfnisse entfalten kann – das sind die Ziele der Waldorfpädagogik im Kindergarten.

Die drei Säulen der Waldorfpädagogik im Kleinkindalter

Rhythmus und Wiederholung

Der sich wiederholende Rhythmus im Tages-, Wochen- und Jahreslauf bildet Vertrauen und gibt den Kindern Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung. Höhepunkte im Jahreslauf sind Feste, die wir gemeinsam mit Eltern und Kindern gestalten. Wiederholtes Tun ermöglicht Lernen ohne intellektuelle Erklärungen. Eindrücke und Erlebnisse werden vertieft und die Wiederholung ist ein natürliches Bedürfnis des Kindes („noch einmal“).


Sinnespflege – Bewegung und Spiel

Kleine Kinder bewegen sich gerne und viel. Wir bieten Raum für freies und bewegtes Spiel drinnen und draußen und ermöglichen dadurch eine Vielzahl an Sinnenerfahrungen. Unsere Kinder entdecken die Natur und den Jahresverlauf durch tägliches Spiel im Freien.
Die wöchentlichen Waldtage z.B. in Vill oder auf der Hungerburg sind bei Groß und Klein sehr beliebt. Bei der Gestaltung unserer Räumlichkeiten legen wir großen Wert auf eine ansprechende Raumatmosphäre und natürliche Spielmaterialen.

Im freien Spiel erwerben die Kinder soziale Schlüsselkompetenzen. Miteinander spielen, verhandeln, besprechen, zuhören, zurückstecken, verfechten, Rücksicht nehmen, streiten, sich einsetzen, planen, wahrnehmen, agieren, einander trösten – sprich: miteinander leben, will gelernt sein.


Vorbild und Nachahmung

Durch unsere täglichen Arbeiten wie Jause und Essen zubereiten, Herstellen und Reparieren von Spielzeug werden die Kinder zum Nachahmen und Spielen angeregt. Die Nachahmungsfähigkeit ist für die Entwicklung der Intelligenz und des Denkens besonders wichtig.

Unser Kindergartenalltag wird durch kreative Angebote wie Aquarellieren, Arbeiten an der Hobelbank, Filzen, Nähen und vieles mehr bereichert. Aber auch durch Märchen, Geschichten, Lieder und Gedichte. So machen sich die Kinder nach und nach mit dem Reichtum unserer Sprache vertraut.

Das Essen ist ein wichtiger Schwerpunkt. Wir sorgen für unser leibliches Wohl mit gesunden Lebensmitteln. Jeden Tag bereiten wir mit unseren Kindern eine gesunde Jause zu, die wir am schön gedeckten Tisch miteinander verzehren. Wir legen Wert auf regionale Qualität, kochen vegetarisch und fast ausschließlich biologisch.

Weiteres…

Kinder

In häuslicher Atmosphäre finden Kinder in Kleinkindergruppen (1½ – ca. 4 Jahre) und im Kindergarten (4 – 7 Jahre) Raum, sich sicher und geborgen zu fühlen und sich zu entfalten. Die Räumlichkeiten sind in der Weise gestaltet, dass sie dem Tätigkeitsdrang und der Schaffensfreude der Kinder entgegenkommen. So erlebt das Kind in einer liebevoll gestalteten Umgebung einen rhythmischen Tageslauf und den Gang des Jahres mit seinen Festen. In der Waldorfpädagogik wird davon ausgegangen, dass das Kind durch Nachahmung lernt.

In diesem Sinne gilt die Betreuerin als Vorbild, die mit bewusster Sorgfalt und Liebe ihre Tätigkeiten verrichtet. Der Ablauf des Tages, stets gleich wiederholt, wird von ihr individuell gestaltet, enthält jedoch immer dieselben Elemente:Das Freispiel, in dessen Verlauf die Kindergärtnerin die Jause bereitet und sich handwerklich betätigt, mit Bienenwachs plastiziert, mit Aquarellfarben malt, stickt, häkelt und dadurch die Kinder zur Nachahmung anregt


Märchen, Geschichten, Puppentheater

„…Es war einmal vor langer Zeit…“

Märchen besitzen wie alle Kunstwerke einen vielschichtigen Reichtum und eine Tiefe. Märchen verzaubern, ihre Botschaften können dem Kind zwar Lösungen anbieten, aber diese bleiben unausgesprochen, das Märchen überlässt es der Fantasie des Kindes, ob und wie es das, was es in der Geschichte vom Leben und vom Wesen des Menschen hört und sieht, auf sich beziehen will. So können Märchen zu freilassenden Orientierungs- und Lebenshilfen für das Kind werden.


Vom Spielzeug – Das Zeug zum Spielen

Spielen ist für das kleine Kind keine „Spielerei“, sondern eine ernsthafte Tätigkeit, die von uns Erwachsenen ebenso ernst genommen werden muss.

Der Waldorfkindergarten bietet dem Kind eine große Auswahl an Spielmöglichkeiten durch das Angebot von Spielzeug aus Naturmaterialien.

Einfache Spielsachen (Puppen, Zwerge, Tiere….) werden von den Kindergärtnerinnen und Eltern selbst hergestellt. Der Umgang mit gerade diesem unvorgefertigten und nicht ins kleinste Detail gehende Spielzeug stärkt und fördert die Fantasiekräfte der Kinder.


Im Garten und draussen

Um die Natur erleben zu können, den Wechsel der Jahreszeiten und des Wetters, können die Kinder im Waldorfkindergarten das ganze Jahr über im Freien spielen.


Feste und Feiern

Im Waldorfkindergarten gehen wir im Jahresrhythmus mit durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter und stellen eine innige Beziehung her zu den im Jahreslauf sich wiederholenden Festen.


Was uns wichtig ist…

…eine gute und enge Zusammenarbeit mit den Eltern, gemeinsame Feste, Basare, der Übergang Kinderkrippe, Kindergarten, Schule wird besonders berücksichtigt. Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit unserer Waldorfschule. Der Bereich Kindergarten-Schule wird besonders berücksichtigt. Laufende Fortbildungen der Mitarbeiter gewährleisten ein aktuelles Handeln.