Alpenüberquerung der 9. Klasse – drei Schülerinnen erzählen von ihren Erlebnissen
Belinda:
Der ursprüngliche Treffpunkt war am Donnerstag, den 05.09.2019 um 11.30 Uhr am Innsbrucker Hauptbahnhof. Wir trafen uns aber aufgrund des Wetterberichts schon um 8.30 Uhr. Mit dem Bus fuhren wir nach Grinzens und gingen von dort über die Kemater Alm auf die Adolf Pichler Hütte. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Gesellschaftsspielen. Am Abend kam noch Hubert, Simons Vater, zu uns. Als wir am Freitag aufwachten, sahen wir, dass es über Nacht geschneit hatte. Warm eingepackt wanderten wir über das Seejöchl zur Starkenburger Hütte, wobei Frau Marcante und ich versehentlich einen ziemlichen Umweg machten. Am Weg sahen wir einige Murmeltiere und ein totes Lamm. Nach einer kurzen Pause auf der Starkenburger Hütte ging es hinunter nach Neustift und von dort mit der Elfer Panoramabahn auf die Elfer Hütte. Am nächsten Morgen stießen Lucky und Martin, die Väter von Mulela und Aaron, zu uns. Wir gingen hinunter zur Karalm und stiegen dann auf zur Innsbrucker Hütte. Am Weg begegneten uns Gämsen, schottische Hochlandrinder und Pferde. Glücklicherweise blieb das Wetter trocken, bis wir auf der Innsbrucker Hütte ankamen. Frau Marcante ging an diesem Nachmittag zurück ins Tal, während Bernie, Hubert, Lucky und Martin den Habicht bestiegen und glücklicherweise trotz der winterlichen Wetterverhältnisse wieder unversehrt zurückkamen. Da es am Sonntag stark schneite, gingen wir zurück zur Karalm und über die Pinnisalm zur Bergstation der Elfer Panoramabahn, wo wir im Panoramarestaurant zu Mittag aßen und uns trockene Kleidung anzogen. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit der Elfer Panoramabahn zurück nach Neustift und wurden von Lucky und Martin mit den Autos nach Obernberg gebracht. Dort kamen Luka, Klara und Astrid dazu. Am Montag gingen wir auf die Sattelbergalm, wo wir von der restlichen Oberstufe erwartet wurden. Die 12. Klasse kochte für alle und wir verbrachten einen gemütlichen Nachmittag und Abend mit Gesellschaftsspielen. Am Dienstag gingen wir alle gemeinsam auf den Sattelberg. Ich fand es sehr lustig, wie die älteren Jungs über diesen kurzen Weg jammerten. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir wieder mit Gesellschaftsspielen. Kiki, Mulela, Klara, Hanna und Samuel mussten leider aufgrund von Fieber abgeholt werden. Der nächste Morgen war leider auch schon der letzte dieser Tour. Nach dem Aufräumen und dem Abschlusskreis ging es auch schon hinunter nach Gries und mit dem Zug nach Innsbruck.
Ich habe mir die Tour genauso schön, aber nicht so anstrengend vorgestellt. Und ich habe mir schöne Sonnenauf- und untergänge erwartet, die leider aufgrund des Wetters nicht zu sehen waren. Während der Tour hatte ich manchmal Momente, in denen ich einfach aufgeben wollte, aber auch Momente, wo ich über die Schönheit der Natur gestaunt habe. Im Nachhinein bin ich sehr stolz auf mich, dass ich die Tour trotz aller Probleme geschafft habe und werde die Alpenüberquerung als unvergessliche Erinnerung an schöne, unberührte Natur, Klassengemeinschaft und daran, wie viel man schaffen kann, wenn man will, im Kopf behalten. Außerdem war die Tour keineswegs so trocken wie der übliche Schulanfangsorganisationskram.
Besonders schön fand ich die Natur und die Oberstufentage, da man da die älteren Schüler auf eine ganz andere Art und Weise kennenlernt, als wenn man sie einfach nur mal hin und wieder am Gang sieht. Besonders anstrengend fand ich den Weg nach Neustift, da es so lange bergab ging und den Abstieg von der Innsbrucker Hütte, da wir da so klatschnass wurden.
Dhara:
Am Donnerstag den 5.9. haben wir uns um 9:30 Uhr in Innsbruck am Bahnhof getroffen. Wir sind mit dem Bus nach Grinzens gefahren und von dort sind wir auf einer Forststraße bis zur Kemateralm gegangen. Auf der Hütte haben wir uns mit einer kleinen Jause gestärkt. Ab da ging es dann relativ steil bergauf bis zur Adolf Pichler Hütte, unser erstes Ziel war erreicht. Das Abendessen und das Frühstück waren sehr ausreichend. Am nächsten Tag ging es dann weiter bis zum Seejöchl, auf dem Weg dorthin haben wir Murmeltiere und ein Schneehuhn gesehen. Oben am Jöchl war es sehr kalt, weil Schnee lag und ein kalter Wind wehte. Beim Abstieg Richtung Neustift sahen wir Schafe und sogar ein totes Lamm. Auf der Starkenburger Hütte haben wir eine Pause gemacht und uns aufgewärmt. Dann ging es sehr steil bergab bis nach Neustift. In Neutift gingen wir zur Elferbahn, fuhren rauf bis zur Bergstation und von dort ging es zu Fuß weiter bis zur Elferhütte. Wir waren sehr froh, als wir endlich angekommen waren, da wir 6 Stunden unterwegs gewesen waren. Die Besitzer der Elferhütte waren ziemlich unsympathisch, dafür waren die Betten sehr weich. Am Samstag in der Früh sah das Wetter nicht besonders gut aus, es regnete und wir mussten durch den Regen wandern. Wir gingen einen Steig zuerst bergauf und dann wieder nach unten bis zur Karalm. Auf dem steilen Weg bis zur Innsbrucker Hütte machten wir einen kurzen Stop, um uns zu stärken. Kurz vor der Hütte fing es an zu schneien, aber es störte uns nicht und wir gingen weiter. Der Weg rauf war sehr steil und in zick-zack Form. Auf der Innsbrucker Hütte wärmten wir uns und aßen und tranken etwas Warmes. Wir blieben auf der Hütte und unsere Lehrer gingen auf den Habicht. Am Abend beschlossen wir, dass wir am nächsten Tag aufgrund des Wetters wieder denselben Weg nach unten gehen müssen. Die Nacht auf Sonntag war wie jede Nacht, nur der Unterschied war, dass es die ganze Zeit schneite und wir am Sonntag durch den Schneesturm wieder nach unten wandern mussten. Wir gingen bis zur Pinnalm und von dort führte ein Steig nach oben bis zur Elferbahn. Im Elfergasthaus zogen wir uns um, weil wir bis auf die Unterhose nass waren und aßen und tranken etwas. Nach der Pause fuhren wir mit der Bahn nach unten. Am Parkplatz in Neustift standen zwei Autos mit denen wir dann nach Obernberg fuhren. In Obernberg lernten wir unsere neuen Mitschüler kennen und haben dort auch die Nacht verbracht. Am Montag gingen wir zuerst an der Straße entlang bis zum Forstweg, der bis zur Sattelbergalm führte. Da der Weg aber länger dauerte dachten wir, dass wir eine Abkürzung querfeldein gehen könnten. Dann gingen wir auf einer normalen Forststraße weiter bis auf die Alm. Auf der Sattelbergalm trafen wir den Rest der Oberstufe und wurden herzlich willkommen geheißen. Am Dienstag gingen wir auf den Sattelberg und leider wurden ein paar Leute krank, die auch heimfahren mussten. Am Mittwoch gingen wir wieder runter bis zum Bahnhof in Gries. Dann fuhren wir bis nach Innsbruck und wurden von unseren Eltern begrüßt. Ich hätte mir nicht gedacht, dass es mir so leicht fällt jeden Tag ein paar Kilometer zu gehen. Die Wege waren ganz anders, als ich mir gedacht hatte. Die Tour war sehr spannend und lustig, ich würde es auf alle Fälle noch einmal machen, wenn besseres Wetter wäre. Es war schwer zu schlafen, da manche Personen geschnarcht haben und man deshalb auch mehrmals aufgewacht ist.
Lotte:
Am Donnerstag den 5.9.19 machte ich mich mit gepacktem Rucksack auf den Weg nach Innsbruck zum Hauptbahnhof. Dort traf ich meine Klasse, denn von dort aus ging die Alpenüberquerung los. Wir stiegen in den Bus nach Grinzens und fuhren ungefähr 20 Minuten. Von der Bushaltestelle ging es dann los auf unsere erste Hütte, die Adolf Pichler Hütte. Dort übernachteten wir und gingen dann am nächsten Tag durch den ersten unerwarteten Schnee, der uns dann auch die anderen Tage begleitete, nach Neustift und fuhren dann mit der Elferbahn zur Elferhütte. Samstag in der Früh machten wir uns auf den Weg, über die Karalm zur Innsbrucker Hütte. Den Weg, den wir zur Innsbrucker Hütte gegangen waren, gingen wir dann am nächsten Tag so ähnlich wieder zurück, nur, dass wir komplett nass waren und eine Abkürzung nahmen. Am Sonntag waren wir also wieder in Neustift, von wo wir dann mit den Autos von Eltern aus der Klasse nach Obernberg gefahren wurden. Dort übernachteten wir und machten uns dann in der Früh auf den Weg zur Sattelbergalm, auf der wir dann die restliche Oberstufe trafen. Auf der Sattelbergalm blieben wir dann bis Mittwoch. Am Dienstag gingen wir noch mit allen auf den Sattelberg und die letzte Wanderung war dann von der Sattelbergalm runter zum Bahnhof von Gries.
In diesen sechs Tagen erlebt man natürlich viel, z.B. war es mein erstes Mal, dass ich in Schnee gewandert bin und vor allem bei einer solcher Menge an Schnee. Es lagen bestimmt 20 cm Schnee und dazu mussten wir ja auch unsere ganzen Sachen tragen, was es auch nicht einfacher machte. Noch ein Erlebnis, welches ich nicht vergessen werde, war, als wir ein totes Lämmchen neben dem Weg liegen sahen. Dieses ist wahrscheinlich nach der Geburt gleich erfroren.
Auf dem Weg zur Sattelbergalm mussten wir ein Stück querfeldein gehen, um es uns kürzer zumachen. Also gingen wir einfach in den Wald und schlugen uns durch das Gestrüpp und zusätzlich war es auch noch ein nasser steiler Hügel. Also kann man sich vorstellen wie das ausgesehen haben muss, 13 Kinder, die in einer Reihe durch Gestrüpp rutschen und dabei lachen und verzweifeln gleichzeitig.
Man kann sagen, dass die Wanderung besser war, als ich sie mir vorgestellt habe, denn die Routen waren nicht so anstrengend wie ich gedacht hatte und wenn sie es doch mal waren, dann hatte man immer noch Freunde, mit denen man sich durch Reden ablenken konnte. Außerdem war das Gefühl einfach zu gut, wenn man sich nach einem langen Wandertag, in dem man nass durch den Regen und den Schweiß dann endlich in der Hütte ankam, umziehen konnte und wusste, dass am Abend ein leckeres warmes Essen auf einen wartet.
Jetzt im Nachhinein war es gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe und nicht so anstrengend, wie ich davor gemeint hatte. Ich glaube, ich hab in den sechs Tagen viel gelernt, Erfahrungen gemacht und bin vielleicht auch ein bisschen sportlicher geworden und es hat unsere Klassengemeinschaft gestärkt und dafür hat es sich auf jeden Fall gelohnt.