Der Jausenverkauf – ein Projekt der 5. Klasse

Zum wiederholten Male erleben die SchülerInnen der 5. Klasse, wie aus ihrer wachen und ehrlichen Wahrnehmung des vergangenen Jausenverkaufs ein verbessertes Konzept für den nächsten Jausenverkauf geboren wird.

Das vordergründige Ziel ist, den anderen SchülerInnen eine besonders schöne Pause zu ermöglichen und etwas Gesundes und Schmackhaftes zum  Essen anzubieten, das sie sich leisten können.

Das Fernziel ist, mit dem Erlös die Tage unserer Olympiade in Wien-Schönau durch einen Wien-Tag zu verlängern, um auch auf den Prater gehen zu können. Wir stehen schon im Briefkontakt mit der 5. Klasse der Waldorfschule Wien-Mauer, bei der wir eventuell übernachten können. Diesen Bonustag in Wien wollen wir uns selbst, ohne finanzielle Hilfe der Eltern, leisten können.

Der Pausenverkauf erleichtert und vertieft das Lernen und Üben wichtiger Themen des Deutsch- und Rechenunterrichts. Die Kinder haben einen Jausenplan zusammengestellt, den Bedarf an Zutaten errechnet, diese selbst einkauft und verarbeitet. Mit Bedacht müssen die Ein- und Verkaufspreise so errechnet werden, dass wir nicht draufzahlen. Hierfür üben wir ständig Grundrechenarten mit Dezimalzahlen.

Inzwischen gibt es immer Donnerstags nicht nur Spiele, bei denen die Kunden Rabattmarken gewinnen können, sondern auch einen Lieferservice für die erste Klasse sowie einen Bauchladenverkauf im Pausenhof und in der Oberstufe. Werden die Rabattmarken eingelöst, so gilt es, das Bruchrechnen zu beherrschen. Die Kinder bekommen zudem ein Bewusstsein für saisonales Obst und Gemüse – oftmals können sogar Nachbarn und befreundete Bauern mit Sachspenden für unser Projekt gewonnen werden. Das Briefeschreiben ist in diesem Zusammenhang auch wieder ein wichtiges Thema.

Die Organisation im Sinn des Managements übernehme ich als Klassenlehrerin. Diese setzt aber die Bereitschaft der Schüler voraus, vor und nach dem Jausenverkauf gemeinsam die Ideen, aber auch Fehlerquellen, zu analysieren. Die Kinder erleben meine Autorität als Hilfe.

Alle miteinander sind wir verbunden durch unser gemeinsames Vorhaben, das uns gleichermaßen herausfordert und freut. Gerade am Beginn der Pubertät ist das ein wahrer Segen!

Lisa Payr, Klassenlehrin der 5. Klasse 2018/19